Persona: 60+, Frau, aus Texas – Die Studienreise der Corvinus DSG Studierenden nach Passau im Zeichen des internationalen Tourismus
Während der Herbstferien nahmen DSG-Studierende an einer Studienreise nach Passau teil, bei der sie wertvolle Einblicke in internationalen Tourismus, Innovation und regionale Wirtschaftsentwicklung erhielten. Dies war die erste kurzfristige internationale Fachreise der Universität, unterstützt durch das Pannonia-Programm.
Akademische Programme an der Universität Passau
Die erste Station der Studienreise war die Universität Passau, wo die Studierenden an einer Vorlesung zum internationalen Marketing teilnahmen. Im Mittelpunkt standen die Analyse von Unternehmensstrategien sowie die Vorbereitung von Firmen auf den Eintritt in internationale Märkte. Die Teilnehmenden lernten mehrere praxisorientierte Analysemodelle kennen. Die Vorlesung betonte, wie wichtig die integrierte Anwendung dieser Instrumente ist, um ein umfassendes Bild des externen Umfelds und der internen Ressourcen eines Unternehmens zu gewinnen – eine Voraussetzung für erfolgreiches internationales Marktpositionieren. Besonders inspirierend war für die Studierenden das multikulturelle Lernumfeld der Universität Passau.
Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch des Inn.Kubator-Startup- und Innovationszentrums. Die Gruppe erhielt Einblicke in das lokale unternehmerische Ökosystem und die umfangreichen Unterstützungsangebote des Zentrums. Aus der Präsentation ging hervor, dass Inn.Kubator nicht nur finanzielle Unterstützung bietet, sondern auch Mentoring, Networking-Events und Weiterbildungen organisiert. Besonderes Augenmerk lag auf der Förderung KI-basierter Start-ups, die derzeit das größte Wachstumspotenzial aufweisen.

Besuch bei der Industrie- und Handelskammer Niederbayern (IHK Niederbayern)
Der Besuch bei der IHK Niederbayern bot den Studierenden einen Überblick über die Wirtschaftsstruktur der Region sowie die zentrale Rolle der Kammer. Die IHK unterstützt lokale Unternehmen in verschiedenen Bereichen – unter anderem in der internationalen Expansion, bei steuerlichen und rechtlichen Fragen sowie durch berufliche Ausbildungsprogramme.
Die Präsentation machte deutlich, dass die regionale Wirtschaft vor allem von der verarbeitenden Industrie sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt ist, während der in- und ausländische Tourismus ebenfalls eine bedeutende Rolle spielt. Die Studierenden erfuhren zudem von den demografischen Herausforderungen und Arbeitsmarkttrends, die zukünftige Wirtschaftsstrategien beeinflussen werden. Langfristig wird Deutschland mit einem Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung und einem steigenden Durchschnittsalter konfrontiert sein. Strukturelle Probleme sind in Niederbayern bereits sichtbar – darunter unbesetzte Stellen, ein kleiner werdendes Fachkräftepotenzial und zunehmender demografischer Druck.

CenTouris – Marktorientiertes Tourismusforschungsinstitut
Die Studierenden besuchten außerdem das CenTouris-Forschungsinstitut, wo sie Einblicke in ein innovationsorientiertes Forschungsumfeld erhielten. Das Institut wurde im Jahr 2000 gegründet und ist der Universität Passau angeschlossen. Es führt marktorientierte Studien und EU-geförderte Projekte auf Projektbasis durch. Während des Besuchs wurden mehrere Forschungsinitiativen vorgestellt – darunter Untersuchungen zu KI-Anwendungen in der Mobilität und Experimente zur Analyse des Konsumentenverhaltens. CenTouris zeigt eindrucksvoll, wie die enge Verbindung von wissenschaftlicher Forschung und betrieblicher Praxis bedeutende regionale und wirtschaftliche Wirkung entfalten kann.
Stadt Passau – Perspektiven des Tourismusmanagements
Zum Abschluss der Studienreise trafen die Studierenden den Tourismusdirektor der Stadt Passau, der einen Fachvortrag über die Funktionsweise und strategische Weiterentwicklung des städtischen Tourismussektors hielt. Der Referent präsentierte die SWOT-basierte Tourismusstrategie der Stadt, die auf Digitalisierung, der Ausweitung saisonaler Angebote und dem Konzept eines nachhaltigen „Good Tourism“ aufbaut.
Zudem bot die Präsentation spannende Einblicke in die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus: Passau verzeichnet jährlich mehr als 500.000 Übernachtungen, überwiegend von internationalen Gästen mit kurzen Aufenthalten. Das typische Besucherprofil ist eine 60+ texanische Frau, die mit Donauschiff-Kreuzfahrten in die Stadt kommt. Ziel der Stadt ist es, durch verstärkte Online-Kommunikation, eine aktivere Präsenz in sozialen Medien und datengetriebene Marketingstrategien ihre Wettbewerbsfähigkeit und touristischen Einnahmen weiter zu steigern.

Die bayerische Studienreise bot den Corvinus-Studierenden eine außergewöhnliche Möglichkeit, wirtschaftliche, unternehmerische und tourismusbezogene Ökosysteme in einem authentischen internationalen Umfeld kennenzulernen. Die vielfältigen Programmpunkte – von Universitätsvorlesungen über Besuche in Start-up-Zentren bis hin zu regionalen Wirtschaftsorganisationen – leisteten einen klaren Beitrag zur Weiterentwicklung des strategischen Denkens, der internationalen Perspektive und des unternehmerischen Mindsets der Studierenden.
Wir danken dem Pannonia-Stipendienprogramm und dem DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) für ihre Unterstützung.
Teilnehmende:
Cseri Dávid, Érsek Alexandra, Krupp Szabolcs, Márfy Tamás Loránd, Millei Roland Géza, Molnár Bence, Pelbárt Patrik, Soproni-Hartyánszky Ákos, Thén András, Török Boglárka
Begleitende Dozierende:
Dr. Anna Freund, Dr. Loretta Huszák